Unsere Hunde lieben den Schnee...
Bilder : Patrizia u. Pascal Schefer / Tramelan
Die Kommandos dienen vorwiegend dem Richtungswechsel. Das Kommando zum Abbremsen ist eine Warnung an die Hunde, insbesondere an den Leithund, dass der Musher jetzt bremst, die meisten Teams laufen trotzdem weiter. Die Geschwindigkeit regelt der Schlittenführer über die Bremse.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Mushers besteht darin, permanent genügend Druck auf die Bremse zu geben, damit die Zugleine gleichmäßig gespannt bleibt. Bei lockerer Leine können die Hunde stolpern und sich verletzen. Besonders gefährdet sind die Hunde bei einer steilen Abfahrt, da sie sich auch dann fest in die Leine legen können müssen. Der Schlitten darf keinesfalls die hinterste Reihe der Hunde einholen, denn abgesehen von der Verletzungsgefahr für die Hunde werden sie so das Vertrauen in den Schlittenführer verlieren. Ängstlich gewordene Hunde lassen sich nur noch schwer zur Arbeit motivieren. Auch in der Ebene wird die Bremse fast dauernd betätigt, um die Fahrt gleichmäßiger werden zu lassen und besonders am Morgen die „kalten“ Hunde nicht durch unnötiges Galoppieren zu überlasten.
Das eigentliche „Mushing“ (das Wort bedeutet vermutlich „marschieren“) kommt zum Einsatz, wenn die Hunde den Schlitten nicht mehr mit ausreichender Geschwindigkeit ziehen können, meistens an Steigungen oder wenn der Schlitten im Tiefschnee einsinkt. Der Musher „pedalt“ nun mit einem Bein, während er mit dem anderen auf einer Kufe steht, ähnlich einem Trottinett, und schiebt den Schlitten vor sich her. Geht es gar nicht mehr anders, läuft er zwischen den Kufen und schiebt so den Schlitten.
Schlittenhundeführer oder Musher binden sich nicht am Schlitten fest. Obwohl ein hohes Risiko besteht, dass bei einem Sturz das Gespann ohne Führer eine weite Strecke zurücklegt und diesen zurücklässt, sind die Verletzungen, die beim Mitgeschlepptwerden entstehen können, weitaus folgenreicher. Selbst wenn der Schlittenhundeführer mit dem Schlitten verbunden bliebe, wäre damit das Hundeteam kaum zum Stoppen zu bewegenDer Musher wäre also gezwungen, sich durch Losbinden oder -schneiden vom fahrenden Schlitten zu befreien. Während es unangenehm für einen Musher ist, einsam in der nächtlichen Eiswüste bei Temperaturen weit unterhalb des Gefrierpunktes das Gespann zu verfolgen, reduziert sich die Zeit bis zur Erschöpfung und dem damit einhergehenden Erfrierungstod erheblich, wenn er verletzt ist. Mit dem Verlust von Hunden und Schlitten verliert ein Musher auch die gesamte Ausrüstung, inklusive eventueller Zelte, Wärmedecken und Verpflegung.